Project Description

Permakultur-Garten für Regenerierende Landwirtschaft und Nachhaltige Versorgung

Wir möchten den Menschen in Kenia die Methoden der Permakultur vorstellen um damit bessere und nachhaltigere Ernten zu erzielen, so dass sich ihre Familien bald selbst ernähren können.

Hier müsste noch die Permakultur erklärt werden.

Alles, was auf unseren Vorzeigeflächen wächst, dient der Ernährung unserer Waisenkinder. Darüber hinaus gehende Überschüsse werden vor Ort verkauft. Damit schaffen wir sichere, fair bezahlte Arbeitsplätze und ein Einkommen für das Projekt.

WAISENKINDERN ZUKUNFT SCHENKEN

indem wir ihnen den Schulbesuch, inklusive Lernmaterialien und weiterer Versorgung ermöglichen​.

Jetzt Pate werden

Oktober 2011

Am Anfang haben wir eine Bestandsaufnahme gemacht. Wie ist die soziale Struktur vor Ort? Welche Schwierigkeiten haben die Menschen vor Ort? Worauf führen die Menschen vor Ort ihre Schwierigkeiten zurück? Welche Ökosysteme befinden sich in der Region und auf unserem Gelände? Welche Feldfrüchte werden angebaut? Welche Anbaumethoden werden verwendet? Welche Wetterlagen gibt es vor Ort? Wie ist das Klima allgemein beschaffen? Wie ist die Bodenbeschaffenheit? Gibt es Erosion?

Schnell wurde die grundlegende Situation klarer:

  1. Das Gelände befindet sich am Äquator, auf 1500-1800m Höhe am Nordhang Mt. Kenyas.
  2. Es gibt keinen Frost, obwohl die Nächte eher kühl sind. Tagsüber variieren die Temperaturen zwischen 16 und 35 °C.
  3. Wind kommt vorwiegend aus östlicher Richtung. Nachts kommen kühle Fallwinde von höheren Lagen des Mt. Kenya aus südlicher Richtung.
  4. Bauern, die Landwirtschaft zur Selbstversorgung betreiben und nicht genug Geld haben, einen Brunnen zu bohren, sind auf zwei Regenzeiten pro Jahr angewiesen.
  5.  Die große Regenzeit wird Ende Oktober erwartet und geht bis Dezember, die kleine Regenzeit geht in der Regel von Mitte April bis in den Mai.
  6. Außerhalb der Regenzeiten fällt oft gar kein Regen.
  7. Die kleine Regenzeit fiel in den letzten 5 Jahren immer schwächer aus oder blieb teilweise ganz aus.
  8. Das aus Brunnen geförderte Wasser in Isiolo wird immer salzhaltiger
  9. Bauern können sich von ihren Feldern nicht mehr ernähren und ziehen in die Städte auf der Suche nach Arbeit oder fällen die letzten Bäume, brennen Holzkohle und verkaufen diese auf dem Markt.
  10. Den interviewten Menschen war klar, dass sich durch das Fällen der letzten Bäume das Klima/die Wasserverfügbarkeit noch weiter verschlechtern dürfte
  11. Bauern vor Ort suchen nach einer Alternative für synthetischen Dünger, da ihre Ernte trotz steigendem Düngereinsatz oftmals immer geringer ausfällt.
  12. ​Bauern in höheren Lagen des Mt. Kenya klagten eher über die sich verringernde Wirksamkeit von synthetischem Dünger, die Bauern in der Nähe Isiolos klagten eher über mangelnde Wasserverfügbarkeit.

Abnehmende Erträge

Die Menschen der Gemeinschaft rund um das Hakuna Matata Projekt sind nicht die Einzigen, die über dieses Phänomen berichten. Die Bemühungen die ‚Grüne Revolution‘ (u.a. die Anwendung von agroindustriellen Anbaumethoden mit starkem Pestizid- und Kunstdüngereinsatz, genmanipuliertes Saatgut etc.) in Afrika umzusetzen hat zwar anfangs höhere Ernteerträge bewirkt, 30 Jahre später allerdings waren die Erträge trotz hohem Chemieeinsatz rückläufig. Was die Situation noch schlimmer macht:

  1. Agrochemie wurde anfangs stark subventioniert, um ihren Einsatz zu verbreiten
  2. Billige und (kurzfristig) effektive Kunstdünger und Pestizide haben traditionelle Formen des Bodenmanagements ersetzt (wie z.B. http://www.theguardian.com/global-development/2014/may/13/miracle-grow-indian-rice-farmer-sri-system-rice-intensification-record-crop)
  3. Die langfristige Abhängigkeit von Kunstdüngern und Pestiziden und die damit mögliche Erhaltung einer Monokultur schädigt das natürliche Gleichgewicht des Ökosystems des Bodens, so dass immer größere Mengen Agrochemie nötig sind, um weiterhin Erträge zu erwirtschaften
  4. Die Kosten von Düngemitteln und Pestiziden sind vielerorts abrupt gestiegen, wenn Agrarsubventionen plötzlich abgebaut wurden oder steigen zumindest langsam an, da der Preis für Stickstoffdünger stark mit dem Preis fossiler Energieträger korreliert
  5. Die Verwendung von Agrochemie bedeutet oft, dass es für Bauern sehr schwierig ist, ihren Einsatz zu reduzieren oder ganz auf natürliche Schädlingsbekämpfung und biologische Düngemittel umzusteigen, da die Böden durch die Chemie versauert, ausgelaugt, abgetragen und sterilisiert wurden, während traditionelles Wissen um die Bodenfruchtbarkeit verloren gegangen, oder deren Anwendung durch die veränderten Ökosystembedingungen nicht mehr effektiv ist.

Um gegenzusteuern hat man z.B. in West-Afrika Yom, eine stickstofffixierende Pflanze als Zwischenfrucht auf einem traditionell bewirtschafteten Feld angebaut, um die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhalten.

Auch im Projektgebiet konnten wir schon Veränderungen anstoßen: Bauern aus Isiolo und Meru griffen traditionell auf Kompost aus Mist und Stroh zur Düngung zurück, was sie dann auf den Feldern ausbrachten. Die angewandte Kompostiermethode, vorwiegend in Erdlöchern, benötigt zwischen 6 und 12 Monaten, um reifen Kompost zu erzeugen. Die meisten Bauern können pro Zeiteinheit nicht genug Kompost produzieren, um ihren Düngemittelbedarf zu decken.

Da die Bauern dort bereits kompostierten, haben wir uns darauf konzentriert, andere Methoden der Kompostierung vorzustellen, die die Limitationen der traditionellen Methode überwinden können: die Menge an verfügbarem Kompost erhöhen und die zur Reifung benötigte Zeit reduzieren.elen.

Kompostquantität:

Während beim traditionellen Kompostieren nur Stroh und Mist verwendet wurden, lässt sich auch Grünschnitt hervorragend in Heißkompostsystemen verwenden. Eine Einschränkung traditioneller System war dabei oft, dass grünes Material und verschiedene Unkrautarten sehr oft noch lebensfähige Samen enthalten, die dann bei einer Kaltkompostierung erhalten blieben und in den Feldern als Unkraut keimen könnten. Bei einer Heißkompostierung, die 50-65°C erreicht werden diese Samen größtenteils sterilisiert.

Reifezeit:

Der traditionelle Kompost wurde in flachen Erdlöchern für mehrere Monate vergraben. Dies generiert kühle und tendenziell anaerobe Bedingungen. Die meisten Bakterien, Pilze und andere Destruenten, die für die Kompostierung verantwortlich sind, funktionieren besser bei höheren Temperaturen, ausreichend Feuchtigkeit und besserer Belüftung. Die Bedingungen der Kompostierung, die Temperatur, die Durchlüftung und der Feuchtigkeitgehalt, lassen sich bei einer oberirdischen Heißkompostierung relativ leicht einstellen, um in relativ kurzer Zeit (4 Monate) ein optimales Kompostierergebnis zu erzielen.